Läuferknie – Ursachen, Symptome und Prävention
Wer regelmäßig läuft, kennt das Problem: Nach einer gewissen Zeit treten Schmerzen an der Außenseite des Knies auf, die das Training unterbrechen. Diese typischen Beschwerden werden oft als Läuferknie, Runners Knee oder Tractus-Syndrom bezeichnet. Auch wenn die Schmerzen nach dem Laufen meist wieder verschwinden, ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen. Nur so lassen sich langfristige Beschwerden vermeiden.
Wie macht sich ein Läuferknie bemerkbar?
Das Läuferknie äußert sich durch stechende oder ziehende Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks, die sich während des Laufens zunehmend verstärken. Betroffene müssen ihre Laufeinheit oft abbrechen. Nach einer Ruhephase klingen die Schmerzen meist ab, und im Alltag sind sie häufig nicht spürbar.
Anders als bei einer akuten Verletzung treten Schwellungen oder Überwärmungen des Knies, die auf eine Entzündung hindeuten, nur selten auf.
Warum entsteht ein Läuferknie?
Das Kniegelenk ist ein komplexes Zusammenspiel aus Knochen, Knorpel, Bändern, Kapsel, Menisken und Muskeln. Nur wenn alle Strukturen harmonisch zusammenarbeiten, funktioniert der Bewegungsablauf reibungslos.
Eine zentrale Rolle spielt dabei der Tractus iliotibialis, eine Sehnenplatte, die von der Hüfte über den Oberschenkel bis zur Außenseite des Schienbeins verläuft. Beim Laufen gleitet diese Platte bei jedem Schritt über den äußeren Knochenvorsprung des Kniegelenks. Bei langen Läufen kann die wiederholte Reibung zu einer schmerzhaften Reizung führen – besonders, wenn eine Überlastung oder Fehlbelastung vorliegt.
Typische Ursachen im Überblick
- Überlastung: Intensive oder zu häufige Laufeinheiten ohne ausreichende Regeneration.
- Falscher Laufstil: Ungünstige Bewegungsmuster können die Sehnenplatte stärker belasten.
- Verkürzte Muskulatur: Insbesondere im Hüft- und Oberschenkelbereich kann dies zu einer höheren Spannung des Tractus führen.
- Fehlstellungen: O-Beine, X-Beine oder Fußfehlformen wie Senk-, Spreiz- oder Hohlfuß erhöhen das Risiko.
- Ungeeignetes Schuhwerk: Abgelaufene oder nicht individuell angepasste Laufschuhe.
Diagnose – worauf es ankommt
Das Läuferknie kann meist durch eine ausführliche Anamnese und eine körperliche Untersuchung diagnostiziert werden. Ein erfahrener Arzt oder Therapeut testet gezielt die Beweglichkeit des Knies und die Spannung der beteiligten Muskulatur.
Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT oder Röntgen sind in der Regel nur notwendig, um andere Ursachen wie Meniskusschäden, Knorpelverletzungen oder Ermüdungsbrüche auszuschließen.
Prävention – so lässt sich ein Läuferknie vermeiden
Ein Läuferknie muss nicht zwangsläufig entstehen. Mit den richtigen Maßnahmen können Läufer das Risiko deutlich reduzieren:
- Überlastung vermeiden: Trainingseinheiten und Distanzen schrittweise steigern.
- Dehnübungen: Besonders die Außenseite des Beins und die Hüftmuskulatur sollten regelmäßig gedehnt werden.
- Ausreichend Regeneration: Pausen sind ebenso wichtig wie das Training selbst.
- Laufschuhe prüfen: Gut gedämpfte, individuelle Schuhe oder Einlagen können Fehlstellungen ausgleichen.
- Laufstil optimieren: Ein ökonomischer, gleichmäßiger Laufstil schont Gelenke und Sehnen.
- Krafttraining: Stabilisations- und Kräftigungsübungen für Beine, Hüfte und Rumpf helfen, die Belastung zu reduzieren.
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