Entzündungsherde – die stillen Krankmacher im Körper
Entzündungen sind eine natürliche Schutzreaktion des Körpers. Bei akuten Verletzungen oder Infektionen helfen sie, Heilungsprozesse anzustoßen und Krankheitserreger abzuwehren. Doch nicht alle Entzündungen sind sichtbar oder schmerzhaft. Stille Entzündungsherde, die oft unbemerkt bleiben, können den Organismus langfristig belasten und das Risiko für chronische Erkrankungen deutlich erhöhen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie solche Entzündungen entstehen, welche Folgen sie haben und warum ein ganzheitlicher Ansatz wichtig ist, um sie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Was sind Entzündungsherde?
Ein Entzündungsherd ist ein Bereich im Körper, an dem das Immunsystem dauerhaft aktiviert ist. Anders als bei akuten Entzündungen, die klar erkennbare Symptome wie Rötung oder Schwellung verursachen, sind chronische Entzündungen oft „unsichtbar“. Sie können über Jahre bestehen, ohne dass Betroffene etwas merken. Solche Prozesse werden auch als silent inflammation bezeichnet und gelten als ein wesentlicher Risikofaktor für Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatische Beschwerden oder sogar neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer.
Wie entstehen stille Entzündungen?
Chronische Entzündungsherde entstehen oft durch dauerhafte Belastungen, die das Immunsystem überreizen. Zu den häufigsten Auslösern gehören:
- Zahn- und Kieferherde, wie nicht ausgeheilte Wurzelentzündungen oder Zahnfleischerkrankungen.
- Chronische Infektionen oder nicht auskurierte Krankheiten.
- Ungesunde Ernährung, die zu Übersäuerung und oxidativem Stress führt.
- Dauerstress, der das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringt.
- Umweltgifte oder Schadstoffe, die Entzündungsprozesse anregen.
- Übergewicht, das mit einer dauerhaften Ausschüttung entzündlicher Botenstoffe aus dem Fettgewebe einhergeht.
Warum sind Entzündungsherde so gefährlich?
Stille Entzündungen wirken wie ein schwelender Brand im Körper. Sie belasten das Immunsystem und führen zu einer niedrigschwelligen Daueraktivierung, die Gewebe schädigt und Zellen schneller altern lässt. Studien zeigen, dass chronische Entzündungen an der Entstehung vieler Volkskrankheiten beteiligt sind – von Herzinfarkten über Arteriosklerose bis hin zu Gelenkentzündungen.
Besonders tückisch ist, dass diese Prozesse lange symptomlos bleiben. Häufige Anzeichen können unspezifisch sein, wie Müdigkeit, Leistungsknick, Gelenkbeschwerden oder ein schwaches Immunsystem.
Ganzheitliche Diagnostik von Entzündungen
Um stille Entzündungsherde zu erkennen, sind umfassende Untersuchungen notwendig. Dazu gehören:
- Bluttests, z. B. auf hochsensitives CRP (C-reaktives Protein) oder Interleukin-6, die Entzündungen anzeigen.
- Zahn- und Kieferdiagnostik, da dort häufig verborgene Entzündungen sitzen.
- Analyse des Darmmikrobioms, da eine gestörte Darmflora Entzündungen fördern kann.
- Individuelle Laborprofile, die Vitamin- und Mineralstoffdefizite aufzeigen, welche das Immunsystem schwächen.
Ganzheitliche Strategien zur Entzündungsreduktion
Das Ziel einer ganzheitlichen Behandlung ist es, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und Entzündungsursachen zu beseitigen, statt nur Symptome zu lindern. Wichtige Ansätze sind:
- Entzündungshemmende Ernährung, reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen.
- Stressmanagement, um das Immunsystem zu entlasten.
- Behandlung von versteckten Infektionsherden, insbesondere im Zahn- und Kieferbereich.
- Mikronährstoffmedizin, die den Körper mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen unterstützt.
- Darmgesundheit, da ein gesunder Darm das Immunsystem reguliert.
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